Die Klimajugend macht sich berechtigte Sorgen um die bedrohte Lebenswelt und um die ökonomische Hypothek, die ihnen ungefragt überlassen wird. Wir sollten moderne Gender- und Generationenverträge bilden können, um die Rechte der Jugend in Einklang zu bringen mit dem Sicherheitsbedürfnis der Älteren und den in jeglicher Form privilegierten Menschen aus allen Gesellschaftskreisen.

Der alte Generationenvertrag bestand sinngemäss mit folgender Abmachung: Die Älteren ziehen die Jüngeren gross und überlassen ihnen eine Welt in einem besseren Zustand. Die Jüngeren sorgen dann später für die Älteren. Das hat eine sehr lange Zeit funktioniert, doch durch den demographischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wandel ist eine völlig neue Situation entstanden. Die Vorsorge ist nun institutionalisiert durch Renten und Steuern, die die Wirtschaftsexpansion noch zusätzlich antreiben und damit die Umweltprobleme verschärfen. Der persönliche Umgang innerhalb der Generationen wird durch das Schwinden der Zeit, die für diese Expansionswirtschaft aufgewendet werden muss, laufend schwieriger.

Um die zahlreichen Probleme in der gemeinsamen Lebenswelt energisch zu lösen bedarf es künftig eines Wirtschafts- und Währungssystems, das allen Menschen gerechte Chancen bieten kann und Nachhaltigkeit und Suffizienz aus sich selbst heraus belohnt. Durch direkte Leistungen innerhalb der Gesellschaft können Renten- und Steuerleistungen und damit der prekäre Leistungszwang heruntergefahren werden.


Roger Fischer, Dezember 2020

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